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Oracle ist auf 8 Core CPUs billiger als auf 4 Core CPUs?

Vor einiger Zeit kündigte Microsoft an, Multi-Core Prozessoren mit einer einzelnen CPU Lizenz für die Server Systeme zu besteuern. Dahinter steckt sicher die Überlegung einer einfachen Lizensierung: Server mit Multi-Core Chips haben etwa das gleiche Preisniveau wie ihre Vorgänger bei üblicher Leistungszunahme über die Zeit - keinen Grund für Microsoft Daumenschreiben anzulegen, zumal die Roadmaps von AMD und Intel nur eine langsame zunahme bei der Anzahl der Cores erkennen lassen, wobei die Schere zwischen Low und High-End Prozessoren nicht allzuweit aufklafft. Ganz im Gegenteil jedoch im 64-bit SPARC Lager. Dort werden gleich 3 Generationen von Prozessoren weitergepflegt: UltraSPARC III, UltraSPARC IV(+), und ganz neu die auf Multi-Threading optimierten UltraSPARC T1 Prozessoren: Mit acht Cores auf einem Chip. Noch dazu hat jeder Core die Möglichkeit 4 Threads parallel zu verwalten (das von Intel bekannte Hyperthreading nennt Sun CoolThreads). Ein enormer Sprung von 1 auf 2 auf 32 Threads pro Chip. Zur Zeit gibt es nur Single-Prozessor Systeme (Sun Fire T1000 und T2000) für den Niagara Chip. Dabei gibt es 1.0 und 1.2GHz Varianten mit 4-8 Cores. Die vier und sechs Core Varianten dürften Dies mit Defekten oder abgeschalteten Cores sein um den Ausschuss zu reduzieren und den kunden flexibles Pricing anbieten zu können. Nun ist es so, dass die CPUs durchaus 32 Prozesse gleichzeitig ausführen können, aber durch diverse Einschränkungen keinesfalls eine 32-fache Rechenleistung bereitsteht (auch wenn Sun mit Rack-on-a-Chip oder mit "9.2GHz" wirbt). Ein 3MB L2 Cache (allerdings mit bis zu 4 SDRAM Schnittstellen), alle Threads teilen sich auch nur eine FPU. Das Chip Multi Threading stellt für jeden Thread einen Satz Register bereit, aber jede Core hat eine (6 stufige) Verarbeitungspipeline. Ideales Workload sind somit Internet Anwendungen mit einer großen Anzahl von parallelen Threads und keinen Fliesskomma Berechnungen, die mit IO oder Memory Zugriffen beschäftigt sind. Also z.B. Web-, File oder Java Application Server. Diese profitieren wohl auch vom Hardware-RSA. Benchmarks zeigen dass beim SPECjbb2005 Benchmark die Leistung eines T1 mit 1.2GHz 8-Core in Etwa auf Höhe eines Dual 1.9Ghz 2-Core Power5+ Moduls liegen (Betrachtet man die Zahlen, so bleibt SPARC ein eher langsamer Prozessor pro Core, sowohl im Vergleich zu den effizienten POWER5+ als auch zu den hochgetakteten Intels und Opterons) - vorausgesetzt es ist möglich mehr als 4 Opteron oder Xeon Cores zu produzieren. Aber bis dahin hat Sun extrem die Nase vorn! Das Problem besteht aber jetzt für Software Anbieter auf Solaris Systemen: wie vergleiche ich mehrere Cores mit mehreren Prozessoren? Zuerst kam Oracle auf die Idee jede Core als 0.75 Lizenzen zu rechnen. Das kommt allerdings nur den Dual-Core Systemen entgegen. Besser wäre es sicher Systeme mit vielen Cores/Sockel zu verbilligen: Lizenzen für eine CPU mit x cores:
l(x)=0.75^0+0.75^1+....+0.75^(x-1)
.. das wären dann 3.6 Lizensen für ein System mit einer 8 Core CPU und 7.2 Lizensen für 2x8 Cores im Gegensatz zu 3.9 Lizenzen für eine 16 Core CPU. Oder 3.5 Lizenzen für zwei Dual-Core CPUs und 4 Lizenzen für ein 4 Wege Rechner ohne Multi-cores. "Oracle ist auf 8 Core CPUs billiger als auf 4 Core CPUs?" vollständig lesen