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Hardware Review: Dell Remote Access Controller DRAC 4

Solange Server laufen und erreichbar sind bieten moderne Betriebsysteme alle notwendigen Funktionen an, für eine Remote Verwaltung. Wenn jedoch Hardware Probleme auftreten oder das System hoffnungslos konfiguriert ist benötigen Administratoren direkten Zugiff zur Console. Dies gilt auch für die Installation von (neuen) Betriebsystemen. Bei großen Server Farmen oder Grid Pools ist das unkritisch. Defekte Server werden automatisiert aus dem Pool genommen, neue Geräte werden über Netzwerk Boot eingerichtet oder bekommen vorkonfigurierte System-Images via SAN zugewiesen. Die direkte Interaktion mit dem System beschränkt sich auf die Verkabelung neuer Hardware. Servern an unbemannten Standorten die nicht Teil eines großen Pools sind lassen sich so aber nur schwer verwalten. In der Regel werden KVM-Lösungen eingesetzt. Diese Konsole Umschalter gibt es auch in Remote-Ausführungen die über IP-Netzwerke benutzt werden können. Dabei sind folgende Punkte wichtig:
  • mehrere gleichzeitige Sitzungen
  • Einfache Verkabelung (Dünne, längere Cat5 Leitungen sind ideal)
  • Flexibler Anschluss von PS2 und USB
  • Zentrale Zugriffssteuerung (wer darf welchen Rechner administrieren)
  • Skalierbarkeit (einzelne Geräte genauso wie dicht bestückte Racks)
  • Reset/Powercylce Fähigkeiten
KVM Switches die diese Fähigkeiten haben liegen im Preissegment von über 3000$ für 16 Ports (z.B. Cyclades Alterpath KVM/net 16 mit PM10i). Bei einer Installation eines neuen Dell PowerEdge 1850 Servers kam ich mit einer attraktive Alternative in Berührung: Dell Remote Access Controller (DRAC 4/i) für 250Eur Aupreis:
  • Remote IP Konsole für VGA Grafik und PS2 Maus/Keyboard
  • Remote Serielle Konsole
  • Virtuelle Laufwerke (bootbar, OS unabhängig)
  • IP Zugriff über eigenes 100MBit LAN Interface
  • Standby Strom (Remote Power On)
  • DRAC 4/i für 1850 und 2850 belegt kein I/O Slot
  • Web GUI, Telnet Zugrif und CLI
  • Integration in Active Directory
  • Keine externen Kabelbrücken notwendig
Screenshot: DRAC  Boot
Dell Server beim Booten beobachtet.
Versuchsaufbau: Der mit DRAC 4/i ausgerüstete Server konnte komplett Remote installiert werden: Im BIOS mußte einmalig eine IP Addresse für die DRAC Karte eingerichtet werden (dies ist über serielle console möglich, DHCP oder statische Einstellungen sind mglich). Danach konnte die komplette Installation eines Redhat Enterprise Linux (RHEL 4) von Remote Arbeitsplatz durchgeführt werden. Durch den Reset des Systems im Web Frontend konnte das Setup Utility des BIOS betreten werden um die Boot Reihenfolge umzustellen: das virtuelle CD-Rom das DRAC bereitstellt wurde als bevorzugtes Laufwerk eingerichtet. Nach dem Restart konnte der Boot Prozess der RHEL Installationscd an der Remote Konsole verfolgt werden. Der Redhat Installer konnte im Text und im Grafik Modus bedient werden. Die Installation (4 mal CD Wechsel) lief komplett durch. Somit war der Nachweis erbracht, dass mit der Lösung eine Bare Metal Installation möglich ist: vollkommen Ausreichend für alle Reperaturen die ein Administrator durchführen kann. Aufgefallen dabei sind: Schwächen: Durch die Maus Emulation die für alle Betriebsysteme ohne Treiber funktioniert muß DRAC die Absoluten Positionen des Maus-Zeigers auf dem Admin-Rechner in Relative Bewegungen des PS/2 Protokolls umsetzen. Dies führt bei meinen Versuchen zu einer ungenauen Positionierung des Maus Zeigers. Ebenso sind einige Experimente Notwendig bis die Tastatur Belegungen von Adminrechner und Server stimmen. Die Übertragung der Anzeige ist vergleichbar träge wie bei VNC, ausreichend für die grafische Remote Administration von Windows aber deutlich angenehmer sind Text Konsolen. Für eine Notfall Administration ist dies ausreichend. Störender ist da schon die Tatsache dass DRAC dem Host gegenüber eine "CD-nicht gefunden" Fehlermeldung liefert wenn der Remote-Client die Verbindung verliert. Bei einer Installation war ich gezwungen immer mal wieder die DRAC HTTP Sitzung zu aktueliseiren um einen Abbruch der Installation zu vermeiden. Update (2005-11-05): bei einer Windows 2000 Installation war es leider nicht möglich eine F6-Treiber Diskette zu nutzen, der Windows Installer hat das virtuelle Diskettenlaufwerk nicht als solches erkannt. Sie sollten also immer alle Treiber für den primären Storage auf OS CDs haben (Dell ist hier ein anerkannter Arbeitsbeschaffer). "Hardware Review: Dell Remote Access Controller DRAC 4" vollständig lesen

Hinter Gittern

Computer sind kein Selbstzweck. Auch wenn diese aus den Geschäftsprozessen moderner Unternehmen und Organisationen nicht wegzuddenken sind, so ist die Hardware nur ein Betriebsmittel. Noch dazu ein Hilfsmittel das viele Kosten verursacht und Manpower bei der Wartung verschlingt. Dabei behindert das Thema Skalierbarkeit erheblich die Flexibilität eines Unternehmens. Rechner sind entweder überdimensioniert oder an den Kapazitätsgrenzen. Dabei wäre es ganz einfach, wenn man einen Pool von Ressourcen (Rechenzeit, Speicherplatz) hätte der alle IT-Systeme überspannt, dem man die Aufgaben flexibel zuweisen kann. Solche Ansätze kennt man aus den Storage Area Netzweren (SAN) mit entsprechenden Virtualisierungslösungen. Das Hinzufügen von Festplatten erweitert die Kapazität des Netzes, einzelne Anwendungen können den Platz dann dynamisch per Software hinzugefügt bekommen. Als vor 2 Jahren Oracle die erste Release ihrer Datenbank 10g angekündigt hat konnte noch nicht jeder etwas mit dem Begriff Grid anfangen. Im Moment bewirbt Oracle die Release 2 seiner Datenbank, und man kann sagen, dass sich der Begriff Enterprise Grid Computing deutlich weiter verbreitet hat. Nicht immer ist die Umsetzung von virtuellen Ressourcen zu physikalsichen so einfach wie bei einem SAN (und noch lange nicht jedes SAN ist so flexibel!). Im Bereich Rechenkapazität gibt es hier 3 Ansatzpukte:
  • Virtualisierung/Partitionierung
    Bei diesem Ansatz werden leistungsfähige Server in kleinere unterteilt. Die zugeteilten Ressourcen lassen sich dynamisch ändern. Alle Server und Betriebsystem Anbieter haben entsprechende Virtualisierungs und Partitionierungslösungen im Angebot. Interessant dabei ist auch, dass die virtuellen Instanzen meist Problemlos auf mehrere Rechner im Netzwerk verteilt werden können.
  • Verteilung/Multi-Tier
    Aus dem Bereich der technischen Forchung sind die Anwendungen bekannt, die numerische oder simmulations Probleme massiv Parallel auf einem Cluster von (Low Cost) Servern berechnen. Auch im Bereich der Enterprise Anwendungen gibt es Systeme die durch eine mehrschichtige Architektur sich einfach nach dem Scale-Out Ansatz installieren lassen. SAP nennt dies Agility Computing.
  • Netzwerktransparente Betriebsysteme
    Mit zunehmend schnelleren Netzwerkverbindungen und leistungsfähigeren Prozessor Interconnects (Hypertransport, etc) ist die Grenze zwischen vernetzten Rechnern und Multi-Prozessor Rechnern nicht mehr so strickt. Viele Betriebsysteme sind bereits darauf optimiert mit einer NUMA Architektur zurechtzukommen: dabei hat jeder Prozessor Hauptspeicher den er besonders schnell oder eher langsam erreichen kann. Entsprechend werden die Prozesse verteilt. Letzteres ist noch ein wenig die Domäne von Akademisch/Technischen Systemen.
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