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openBC - Wie geht es weiter?

Als ich meinen ersten Kontakt mit openBC hatte war ich sehr positiv gestimmt: alte Bekannte, neue Verbündete. Eine einfache Platform für Kontakte. Inzwischen ist meine Stimmung verhaltener, als nicht-premium mitglied sind die Funktionen einfach bis zur unbenutzbarkeit verstümmelt (man kann noch nicht mal "hallo" sagen wenn ein neuer Kontakt hergestellt wurde). Außerdem scheint openBC jetzt auch die ersten Probleme mit der Community zu haben, eine schöne Zusammenfassung findet sich im CIO Weblog. Interessant fand ich das Detail, dass openBC sogar auf der Suche nach einem neuen Namen ist. Bernd @ openBC

Combots und The Long Tail

Pareto Verteilung mit langem SchwanzVilfredo Pareto ein italienischer Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler hat 1906 das nach Ihm benannte 80-20 Prinzip entdeckt (20% der Weltbevölkerung besitzen 80% des Reichtums). In vielen Bereichen wirkt sich die Pareto Verteilung aus. Es ist sehr bestechend mit 20% des Aufwandes 80% des Ertrags zu erhalten. In der alten Ökonomie war dies auch mehr als notwendig: mit einem kleinen Artikelbestand kann man 80% der Anfrager beglücken. In der digitalen Welt, in der die Massenbedürfnisse abgedeckt sind, und auch die Distributionskosten für digitale Güter keine Rolle spielen (oder auch die Methoden und Kosten für die Pflege einer Community geringer sind) gibt es jedoch noch einen anderen Markt: The Long Tail. Die Idee dahinter ist, dass viele kleine Kategorien und Nischen existieren die für sich genommen wenige Anhänger haben, das Gesamtvolumen dieser Märkte aber nicht unerheblich ist. Es ist kein Zufall dass "The Long Tail" (ein Begriff geprägt 2004 von Chris Anderson in einem Artikel im Wired magazine) oft im Zusammenhang mit Web 2.0 genannt wird: Web 2.0 Anwendungen zeichnen sich dadurch aus, dass es Plattformen sind in denen Gazillionen von Micro-Communities sich selbst organisieren. Die Communities sorgen sogar für den Digitalen Content der konsumiert wird, und dank Mund-zu-Mund Propaganda sind die Erschließungskosten für den Markt gering. Wichtig dafür sind nur: Eine Community Agnostische Plattform, Selbstorganisation, Verknüpfung von Services (Mashups und APIs), Benutzerfreundlichkeit und Offenheit. Was übrigens ganz Un-2.0 ist sind: zentralistische Strukturen, proprietäre Protokolle, Zwangsregistrierung und vorgekauter Content. Ich denke dabei zum Beispiel an einen Sachverhalt der auch im Computerwoche Notizblog schon beschrieben wurde: ComBOTS vermarktet Herr der Ringe Avatare. ComBOTs wird das große Problem haben den Long Tail nicht besetzen zu können da es keine Plattform gibt die als Katalysator für Communities wirken wird: kein Chat, kein Verzeichnis, keine Social Networking Gemeinde, keine Foren. Und einfache Voice Kommunikation über IP waren zu Zeiten von Skype noch genug, dass sich alle Communities danach gerissen haben, eine Online Gemeinschaft irgendwo wird sich nur selten ohne Not für ComBOTs entscheiden. Zumindest nicht wegen den bisher existierenden Features. Von daher hoffe ich (ganz im Sinne der klassischen lokalen Wirtschaft 1.0) dass sich hier noch etwas tun wird. z.B. URLs zum Direktanruf und Flash Status Applets die man auch in Foren nutzen darf. Und dazu eine hosted Foren-Lösung - für Micro Communities. Ich denke auch Google Apps for Domains wird sich dahingehend entwickeln.

Google Anwendungen für Ihre Domain

Google IconsSaaS steht für Software as a Service. D.h. ein Hoster betreibt die Software, bietet den Service an ohne Software Investition und vor allem ohne Operating oder Hardware Kosten. Sehr bekanntes Beispiel hierfür ist die CRM Lösung SalesForce.com. Ist aber nicht darauf beschänkt (allerdings ist der Erfolg von Salesforce.com sicherlich auch auf die Tatsache zurückzuführen dass Salesforce Mitarbeiter sowieso viel unterwegs sind und daher Inernet Anwendungen mit Browser bevorzugen). Die Firmen Infrastruktur auszulagern ist bisher nur in teuren Business Process Outsourcing Projekten möglich gewesen. Für kleine Gruppen, Vereine und Firmen hat Goolge jetzt einen absoltes Killer Angebot: Google Apps for your Domain. Google's Mail, Calendar und Instant Messenger (Talk) Lösung können jetzt bei Google für die eigene Domain gehosted werden. Dazu gehört dann auch Web-Space (inkl. dem Page Creator). Weitere Anwendungen werden folgen, z.B. Writely (Textverarbeitung) und das Spreadsheet. Aktuell ist das ganze auf 100 Benutzer Konten und 2GB Mail Quota beschränkt. Der Signup Prozess für das Beta Angebot war problemlos. Und entgegen meiner Vermutung war kein langer Approve-Prozess notwendig: Ich hatte sofort meine Google App für eine bestehene Domain zusammenkunft.net reserviert. Ich musste dann nur einen Alias Record für den Web Server eintragen und einen Mail Record, und schon kann ich mittels Google Mail kommunizieren. Somit bin ich jetzt unter ecki@zusammenkunft.net erreichbar (mal sehen wie gut der Spam Schutz ist, den Google für mich betreibt). Nicht jeder hat einen flexiblen DNS Service bei dem er so einfach auf Google Server verweisen kann. Die Großen Hoster die Domain Bestellungen anbieten haben eigene Pakete für Webmail im Angebot. Eventuell steigt Google dann auch noch als Domain Registrar ein, und macht den Go Daddies und Eins und Einsen dieser Welt Konkurenz. Übrigens ist bei den Google Apps nicht nur ein Google Talk basierender Chat zwischen den Usern möglich, sondern ein vollwertiger Jabber Server. Mittels spezieller Service Records kann man Federation ermöglichen, d.h. Jabber Server anderer Domains (z.b. jabber.com oder gmail.com) können dann mit den Kundendomains Instant Messaging betreiben. Aktuell fehlen mir diese Records nicht, aber wenn das erledigt ist, so bin ich auch mittels xmpp:ecki@zusammenkunft.net erreichbar. Und dazu muss ich nicht mal Google Talk laufen lassen: der Dienst ann auch mit dem Web Interface oder einem eigenen Client (wie z.B. GAIM) benutzt werden.