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Pointer: die Webciety kommt (eigener Artikel auf unternehmer.de)

Ich habe wieder einen Artikel auf unternehmer.de veröffentlicht, dieses mal zum Thema Social Media/Marketing/Networks für KMUs.
Wenn SOA der Verlierer in 2009 sein wird, so wird das Internet Marketing mittels Social Media ein Top Thema dieses Jahr sein. Ein sehr deutliches Anzeichen dafür ist auch der diesjährige CeBIT Schwerpunkt Webciety (mit eigenem Social Network). ...

Community Monitor 2008

Das Beratungshaus Brain Injection hat in Zusammenarbeit mit der CBS den Community Monitor 2008 veröffentlicht. Das PDF ist als Download nach kostenloser Registrierung frei erhältlich und gibt einen guten Überblick über Art und Motivation von Aktivitäten in Communities. Es werden auch weitere Quellen zitiert, so zum Beispiel dieses Ergebnis aus der Bachelor Thesis von Timo Beck aus dem Jahre 2007:
Beck untersuchte thematisch unterschiedliche Communities hinsichtlich der Anzahl der Beiträge im öffentlich zugänglichen Forum einer Community im Verhältnis zu deren Mitgliederzahl. Hierbei ergab sich die unerwartet geringe kritische Masse von nur 70 Mitgliedern, ab der es zu einer nennenswerten Anzahl von Beiträgen kam. Mit steigender Mitgliederzahl stieg zunächst die Aktivität an. Ab einer Mitgliederzahl von ca. 3.000 sank die Aktivität jedoch wieder. Beck identifizierte als Ursachen eine zunehmende Unüberschaubarkeit der Themen und Beiträgen mit einer damit einhergehenden mangelnde Identifikation der Mitglieder.
Ebenso werden die wichtigsten Motivationen der Mitglieder benannt:
MotivDurchschnittFlirt & Liebe
Selbstdarstellung66,5%72,9%
Gemeinsame Aktivitäten63,3%61,9%
Neugier51,0%51,8%
Partnersuche49,3%69,6%
Informationssuche49,0%40,5%
Soziale Anerkennung45,8%49,0%
Gruppendruck (jeder ist dort)18,8%23,1%
Leider gibt es hier keine gesonderte Untersuchung für Business Communities, aber es ist schon hier klar abzulesen dass es schwer wird im B2B Bereich die Nutzer zu motivieren. Es verwundert nicht, dass die Selbstdarstellung auch bei Xing höchsten Stellenwert hat.

Der Community Manager

Der Kontakt zu diversen Gruppen - den Communities - wie Kunden, Mitarbeiter, Partner (Software Entwickler, Handelsvertreter, Berater, Integratoren) und Zulieferer ist für Unternehmen wichtig. Gründe dafür sind Image Marketing, Kundenbindung, besseres Feedback, effizientere Prozesse, einfachere Ausschreibung oder direkteren Zugriff auf das gesammelte Wissen und die Kreativität der Community. Das Internet ist verfügbar und direkt, damit eines der wichtigsten Medien für diesen Kontakt. In den unterschiedlichsten Bereichen - aber vor allem im IT-Sektor - kann der Unternehmenserfolg vollständig von der Pflege zu diesen Communities abhängen. So wird z.B. der frühe Erfolg von Microsoft zum großen Teil der Entwicklerfreundlichkeit zugeschrieben. Dadurch gab es früh eine breite Palette an Anwendungen und eine große Anzahl von Fürsprechern die als Multiplikatoren auftreten. Der Aufbau und die Pflege einer Community ist eine Kunst für sich und lässt sich nur begrenzt erzwingen. Ein offener, persönlicher Umgang mit der Community, das Bereitstellen von Werkzeugen und Schnittstellen und einige weitere Grundsätze und Überlegungen finden sich schon im 1999 verfassten Cluetrain Manifest. Dieses plädiert dazu, dass alle Mitarbeiter des Unternehmens auch ein Sprachrohr des selbigen sind und dass nur Unternehmen die sich der Herausforderung Internet/Community stellen noch einen Markt haben werden. Da aber nicht alle Unternehmen sich komplett umstellen können und eher einen Bedarf an klaren Zuständigkeiten haben hat sich auch schnell die Rolle des Community Managers entwickelt. Seine Aufgaben sind insbesondere die Vermittlung zwischen Unternehmen und Community: Fürsprecher für die Bedürfnisse der Community genauso wie akzeptiertes Sprachrohr des Unternehmens gegenüber der selbstbewusst auftretenden Gruppe. Attribute wie Medienkompetenz, selbstbewusstem Auftreten und auch gewissen Beziehungen sind hierfür unerlässlich. Bei Unternehmen mit Ausrichtung auf die Community werden entsprechend erfolgreiche Mitarbeiter auch schnell zum Voll-Zeit Community Manager - auch wenn es dieses Berufsbild eigentlich noch gar nicht offiziell gibt. Aber wo ein Bedarf nach Regulierung ist, so findet sich gerade in Deutschland auch ein Bundesverband der für die Interessen der Community Manager einspringt. Der Ende letzen Jahres gegründete BVCM (Bundesverband Community Management e.V.) hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt den Community Manager zum anerkannten Ausbildungsberuf zu machen. Persönlich finde ich den Bundesverband sinnvoll und unterstützenswert. Dieses spezielle Ziel allerdings empfinde ich als recht plakative Vision - die für mich kein vorrangiges Ziel wäre. Ein Community Manager benötigt Erfahrung im Umgang mit dem Medium, Seniorität oder Charisma, aber vor allem auch Sachkompetenz. Es ist also allenfalls als Weiterbildung möglich, nach einer langen Karriere im Unternehmen oder nach langem "leben" in einer bestehenden Community.