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Oracle 10g Express Edition

OracleXEOracle bietet seine Datenbank 10g R2 in einer eingeschränkten Freeware Version an. Das ist sicherlich eine lange überfällige Reaktion auf die ebenfalls kostenfreie Microsoft Desktop Engine (bzw. SQL Server 2005 Express). Und natürlich auf den Mittbewerb aus dem Open Source Lager. Zur Zeit ist eine Beta für 32bit x86 unter Windows oder Linux verfügbar. Die Datenbank, mit eigener HTML Administrationsoberfläche, aber ansonsten basierend auf den traditionellen Oracle Komponenten wie RDBMS, Listener, htmldb, xmldb ist beschränkt auf die Nutzung einer CPU und 1G Ram. Die Datenfiles der Benutzer Tablespaces können maximal 4GB groß werden, und es ist nur die Installation einer Instanz pro Server vorgesehen. Im Gegensatz zu Open Source Datenbanken wie MySQL, PostgreSQL, MaxDB oder Firebird handelt es sich aber bei der Oracle 10g Express Edition nicht um Open Source. Es ist lediglich eine eingeschränkte Version mit einem praktischen und einfachen Installer. Oracle Datenbanken zu installieren war noch nie so einfach und super schnell! Die aktuelle 10.2 Beta installiert sich mittels Windows Installer in meinem Versuch problemlos auf einem Windows XP. Außer dem Admin Passwort das für sys und system verwendet wird sind keine Angaben notwendig. Automatisch wird ein Listener eingerichtet, eine Instanz XE mit dem primären USER Tablespace. Durch geschickte Sparmassnahmen (z.b. keine Java-VM in der DB) belegt die Installation knapp über einem Gigabyte. Für die wichtigsten administrativen Funktionen liefert Oracle eine neue Web Konsole mit. Diese basiert auf HTMLDB und ist einfach und leichtgewichtig zu bedienen. Nach dem Download der XE kann man sich an dem sonst unsichtbaren XE Forum anmelden, dies ist unbedingt empfehlenswert. Denn dort kann man schnell Problemlösungen und Erfahrungen finden. Mir selbst sind nur wenige Dinge negativ aufgefallen: Die Anzahl der Sessions ist relativ gering voreingestellt. Wenn man viele Verbindungen öffnet und schließt, so kann es zu einem Ora-12519 kommen. Abhilfe schafft das erhöhen der Datenbankparameter "processes" und "sessions". Dies wird von der Lizenz auch nicht verboten. Dadurch dass die eingebaute JVM in der Datenbank nicht ausgeliefert wird kann man mit den JDBC OCI Treibern keine XA Transaktionen benutzen. Oracle hat in der R2 die Rollen etwas aufgeräumt, das führt wie bereits berichtet zu Problemen. Außerdem kann man im Forum einige Probleme bei der Installation sehen, das hängt wohl aber größtenteils mit bereits installierter Oracle Software zusammen, oder mit falschen Versionen von Shared libs unter Linux. Das 4GB Limit führt übrigens zu einem Ora-12952 Fehler, auch in Situationen in denen man dies nicht erwartet (z.B. beim Löschen von Records, wenn dabei der Index neu strukturiert wird was mehr Platz benötigt). Man sollte also auf keinen Fall die DB an der 4GB Grenze betreiben. Für Oracle Entwickler, oder wenn Sie sich das RAD Tool htmldb für einfache Datenbank-Anwendungen ansehen wollen ist die XE unbedingt empfehlenswert. Durch die starken Einschränkungen würde ich keine neuen Produkte im ausschließlichen Zusammenspiel mit der Freeware erstellen.

Trackbacks

IT Blog am : IBM DB2 UDB Express Edition-C

Nach Microsoft und Oracle bietet nun auch IBM seine Enterprise Datenbank DB2 UDB für Distributed Systems (Linux, Unix, Windows) als kostenfreie DB2 Express-C an. Interessant bei der Sache ist, dass im Gegensatz zu Oracles oder Microsofts Express Editi

Kommentare

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Fred am :

Die Datenbank braucht leer bereits ein Gigabyte? Das ist ja noch schlimmer als die durchschnittliche Windows-Installation?!?

Bernd Eckenfels am :

Ja, Software und Systemtabellen belegen knapp über 1GB. Allerdings sind da zemlich viele Features schon drin, inkl. Webserver, Webdav System, es müsste ein FTP Server den Zugriff auf die XMLDB erlauben und natürlich das HTMLDB System, was wirklich wirklich cool ist um CRUD Anwendungen ins Web zu bringen. Ist natürlich trotzdem ein Schwergewicht. Die Systemdaten zählen übrigens nicht zu dem 4GB Limit. Gruss Bernd

Fred am :

Na wenigstens hat man dann trotzdem 4 GB für Daten zur Verfügung, das ist ja schonmal was. Für Produktivbetrieb würde ich das vielleicht trotzdem nicht einsetzen, aber so ähnlich empfiehlst du das ja auch. Gut ist es allerdings um mal den Umgang mit Oracle zu lernen. Vor einem halben Jahr musste ich in der "Informationsmanagement" Vorlesung nämlich noch anhören: "Hat jemand von Ihnen Oracle zuhause? Ach was, kleiner Scherz, das kann sich von ihnen sowieso keiner leisten"... ;)

Bernd Eckenfels am :

Jepp. Was allerdings nicht stimmt. Man kann Oracle schon sehr lange im OTN frei runterladen und für persönliche Zwecke (weiterbildung) verwenden.

Dominik am :

4Gig Datenfiles oder Tablespace? Können die Tablespaces auch grösser als 4 Gig werden, wenn sie aus mehreren Datenfiles zusammengesetzt sind? Salut!

Bernd Eckenfels am :

Man kann mehrere Tablespaces und Datenfiles haben. Die Summer der Extends die belegt sind ist auf 4GB pro Instanz beschränkt, und im Gegensatz zum MS SQL 2005 Express Edition darf man auch nur eine Instanz pro Host haben. Wenn man an der 4GB Grenze ist, kann das einfügen eines kleinen Records schon zum Fehler führen, weil Oracle entschieden hat dass es für die Tabelle gleich ein neues grosses Segment anlegen muss (das nicht mehr in das 4GB Limit passt). Wer weiss eventuell ändern Sie das noch, dass dann nur Extends bis zur Maximalgröße angelegt werden, aber klang nicht so. Im XE Forum sind einige Postings von Tom Kyte zu dem Thema, darunter auch das ein oder andere select das anscheiendn sehr genau der Berechnungsformel von Oracle entspricht (ignoriert halt system segmente und so).

Lato am :

Hallo, es gibt seit drei Monaten ein deutschsprachiges Forum zum Thema "Oracle Datenbank XE". Die Adresse lautet: http://www.oraxe.de Ich hoffe es hilft euch so weiter, wie es mir weitergeholfen hat.

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