Dell BIOS Upgrades (Latitude E6510)
Ich wollte meinem etwas älteren Dell Latitude E6510 ein BIOS update gönnen, in der Hoffnung ein paar der Probleme die ich mit dem Akku und dem thermischen Verhalten habe damit etwas in den Griff zu bekommen. Dank dem Service Tags konnte ich auf der Support Seite auch schnell die benötigten Downloads ausmachen. Mein Gerät hatte ein BIOS in der Version A06, auf der Webseite stand als letzte Version die A16 bereit.
Die BIOS Updates bei Dell kommen als Bundle mit Flashes für das Bios, das System Management, die Intel Management Engine und weiterer Komponenten. Wenn man das Programm startet so frägt es nach dem BIOS Passwort, und nach wenigen Sekunden wird der Rechner auch für den Update Rebootet. In meinem Fall geschah allerdings nach dem Reboot nichts weiter. Das System meldete die gleiche alte Version weiterhin. Keine Fehlermeldung. Ich hatte dann mit verschiedenen Optionen herumgespielt, z.B. den Upgrader als Administrator zu starten, oder im abgesicherten Modus meines Win7 x64. Aber alles hat nicht weitergeholfen.
Nach ein wenig herumsuchen auf den Support Webseiten habe ich festgestellt dass bei ein paar der älteren BIOS Versionen eine Mindestversionsnummer vorausgesetzt und auch abgeprüft wird. Ebenso gibt es die Empfehlung mit der BIOS Version zu beginnen die das System schon hat. Und tatsächlich haben sich einige der dazwischenliegenden Versionen auch geweigert eine ältere A06 zu aktualisieren. A06-A08 konnte ich allerdings gar nicht installieren, da der Upgrader statt zu rebooten gecrashed ist. Übrigens werden nicht alle älteren Versionen in der Rechner-spezifischen Supportseite angezeigt, die Volltext Suche jedoch findet die Downloads in allen benötigten Versionen.
Ich habe dann gesehen, dass die Updater .exe Files nicht nur mit Windows benutzt werden können, sondern auch mit DOS. Und das war dann die Lösung: alle BIOS Versionen auf einen USB Stick kopiert auf dem SystemRescueCd (mit LinuxLiveUSB) installiert ist. Dieses bringt auch FreeDOS (für diverse DOS Firmware Utilities) mit. Davon gebootet zeigte die BIOS Update Routinen sich sehr leicht bedienbar, und vor allem erfolgreich beim Update. Zuerst von A06 auf A06 - das hat dazu geführt dass der nächste Update auf A07 schon besser die Versionen der einzelnen Systemkomponenten anzeigen konnte. Und vor allem fand nach dem Reboot auch ein Flash Vorgang statt, der vorher nicht zu sehen war.
Meine Vermutung: ältere BIOS Updater können zwar noch richtig prüfen ob man auf einer erforderlichen Minimalversion ist, dafür stürzen diese aber unter aktuellem Windows 7 x64 ab. Neuere Updater (insbesondere A16) funktionieren zwar problemlos mit Windows 7, prüfen aber die Minimalvoraussetzung nicht. Nach dem Reboot wenn das BIOS geflashed werden soll, wird die Version geprüft und der Update verweigert - jedoch ohne sichtbare Fehlermeldung.
Es ist schade, dass Dell hier ein sehr uneinheitliches Erlebnis hat: die BIOS Updater sind einfach zu bedienen, arbeiten schnell und sind durch die Unterstützung von Windows und DOS sehr flexibel. Gleichzeitig erwartet anscheinend keiner bei DELL, dass man nicht alle 6 Monate ein neues BIOS einspielt, entsprechend lückenhaft ist die QA bei so einem Update Schritt. Dass es ärgerlich ist, dass ich 5 Zwischenversionen einspielen musste: geschenkt.
Übrigens bietet Dell in der Knowledgebase einen Artikel an, welche BIOS Versionen welche Mindestvoraussetzungen haben. Es steht nicht dabei dass es auch für Folgeversionen gilt, aber meine Erfahrung ist jetzt, man muss alle Zwischenschritte gehen:
Article ID: 603480 (2013-05-07): Dell Optiplex, Latitude and Precision BIOS Dependency Chart
Product | Installed | Must Update | Before Version |
---|---|---|---|
Latitude E6510 | A08 | A09 | A10 |
Latitude E6510 | A10 | A11 | A12 |
Meine Reihenfolge: A06 -> A06 -> A07 -> A09 -> A10 -> A11 -> A16.
Eines der neuen Features der Firmware ist die (nicht wieder abschaltbare) Option nur BIOS Updates mit gültiger Dell Signatur zu erlauben. Das ist angesichts der Einfachheit mit der man den BIOS Update anstoßen kann sicherlich sehr empfehlenswert, allerdings scheue ich nach meinen Erfahrungen mit der schlampigen QA bei Dell doch etwas davor zurück.